Offener Brief an Amazon: Ihr seid in Friedrichshain-Kreuzberg/ Berlin nicht erwünscht!

An:

Amazon EU SARL, Niederlassung Deutschland, Marcel-Breuer-Str. 12, 80807 München; ständiger Vertreter: Ralf Kleber.

Berlin, November 2019

Wie diversen Berichten zu entnehmen ist, plant ihr, in der Nähe der Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg ein neues Amazon-Zentrum für bis zu 4.000 Beschäftigte zu errichten. Sagt später nicht, ihr wäret nicht gewarnt worden: Wir wollen das hier nicht!

Amazon ist ein richtiger Scheiß-Konzern.

Ihr habt ein ausgeklügeltes System von Überwachung, Kontrolle und Schikane für die Arbeiter*innen. Den Leuten, die für Amazon schuften, zahlt ihr Hungerlöhne. Gewerkschaften sind euch verhasst. Mit miesen und fiesen Tricks spart ihr Steuern und baut euer Monopol weiter aus. Ein „Erfolg“ dieser miesen Strategien ist, dass Eigentümer Bezos jetzt mit über 100 Milliarden Euro Eigentum der reichste Mensch auf der Erde ist.

Ihr entwickelt Überwachungskameras, Überwachungsdrohnen und Überwachungssoftware und Programme zur automatischen Gesichtserkennung, die von der Polizei, verbunden mit weiteren Überwachungsinstrumenten, zur massenhaften Überwachung des öffentlichen Raumes, und von den US-Grenzschutzbehörden zur Abschottung gegen Migrant*innen genutzt wird.

Ihr arbeitet eng mit den Geheimdiensten dieser Welt zusammen. Für die CIA analysiert ihr Daten und stellt Speicherplatz zur Verfügung. Mit der Sprachbox “Echo” habt ihr ein perfektes Überwachungsgerät geschaffen. Alle Daten werden gespeichert, eine Weitergabe von Daten an nicht nur an Geheimdienste in den USA, sondern auch an BND und Verfassungsschutz ist sehr wahrscheinlich. Die Bundespolizei nutzt in Deutschland eure Cloud-Dienste zur massenhaften Daten-Speicherung.

Ihr arbeitet mit dem Militär zusammen, und seid vermutlich auch aktuell mit der Entwicklung von tödlichen autonomen Kriegswaffen beschäftigt. Ihr stellt auch besonders gerne Ex-Militärs an. Drill, Gehorsam, nach oben buckeln und nach unten treten scheinen für euch tolle Eigenschaften von leitenden Mitarbeiter*innen zu sein. Und wenn euch eine Lokalpolitikerin nicht passt, steckt ihr gerne mal eine Million Dollar in den Wahlkampf der von Euch bevorzugten neoliberalen Konkurrent*innen.

Sollte die riesige Niederlassung von Amazon tatsächlich an den geplanten Standort an der Warschauer Straße kommen, hätte das massive Verdrängungsprozesse in den anliegenden, eh schon von Gentrifizierung geplagten Wohnquartieren zur Folge.

Vielleicht fragt ihr mal bei Google nach? Den geplanten „Google Startup Campus“ haben wir hier in Kreuzberg-Friedrichshain erfolgreich verhindert. Und wir schauen natürlich auch gerne nach New York, wo die Wut der Bevölkerung erfolgreich euer geplantes Mega-Projekt verhindert hat.

Wir sind viele, und unsere Methoden sind vielfältig. Wir sind ganz schön sauer, und wir sind ganz schön wütend. Wir wollen keine Niederlassung des Drecks-Konzern Amazon hier in Friedrichshain-Kreuzberg. Wir sind entschlossen, das Amazon-Projekt an der Warschauer Straße zu verhindern.

Finger weg!

Wütende Anwohner*innen aus Friedrichshain-Kreuzberg und ihre Freund*innen

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